ESRS von Europäischer Kommission angenommen
Am 31. Juli 2023 hat die Europäische Kommission die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) verabschiedet. Diese Normen müssen von sämtlichen Unternehmen angewendet werden, die unter die Vorgaben der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) fallen. Diese Standards erfassen sämtliche Bereiche der ESG-Thematik, inklusive Aspekte wie Klimawandel, Biodiversität und Menschenrechte. Sie sind darauf ausgerichtet, Investoren Informationen bereitzustellen, die ihnen ein besseres Verständnis für die Nachhaltigkeitsauswirkungen der Unternehmen vermitteln, in die sie investieren.
Die Entwicklung der Standards erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem International Sustainability Standards Board (ISSB) sowie der Global Reporting Initiative (GRI), um eine harmonische Angleichung zwischen den EU-Standards und den weltweit gültigen Standards zu gewährleisten. Dieser Schritt soll redundante Berichterstattungsanforderungen vermeiden. Sollten Fragen aufkommen, steht ein umfassendes Q&A-Dokument zur Verfügung.
Der nächste Schritt wird die schrittweise Einführung der Berichtspflichten für verschiedene Unternehmen sein, wobei ein präziser Zeitplan festgelegt wird, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.
Trilog Gespräche über die CSDDD vorangetrieben
Juli, 2023 – In einem Fortschritt der Diskussionen haben das Europäische Parlament und der EU-Rat eine weitere Runde der Verhandlungen, die als Trilog-Gespräche bekannt sind, eingeleitet. Ziel dieser Gespräche ist es, eine Übereinkunft zur europäischen Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) zu erzielen. Diese Richtlinie hat das Bestreben, sicherzustellen, dass große Unternehmen für etwaige schädliche Auswirkungen auf Menschenrechte und die Umwelt entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette zur Verantwortung gezogen werden.
Die vorgeschlagene Gesetzesänderung stieß auf unterschiedliche Standpunkte sowohl bei den Mitgliedstaaten als auch bei den EU-Gesetzgebern. Obwohl im Dezember 2022 eine gemeinsame Verhandlungsposition zwischen den Mitgliedstaaten erreicht wurde, bestehen immer noch beträchtliche Meinungsverschiedenheiten. In diesem Durchlauf der Trilog-Gespräche haben das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten einige Bereiche im Zusammenhang mit der Unternehmensverantwortung abgesteckt, aber es bedarf weiterer Diskussionen und Klärungen.
Der nächste Schritt besteht darin, dass der Ratspräsident der EU einen Plan bis zum nächsten Trilog im September entwickelt. Ziel ist es, eine gemeinsame Grundlage zwischen allen beteiligten Parteien vor dem Ende der laufenden Amtszeit zu finden. Jedoch zeichnet sich aufgrund der signifikanten Meinungsverschiedenheiten die Befürchtung ab, dass der zeitliche Rahmen möglicherweise zu knapp bemessen ist, um eine Einigung zu erzielen.
Welt steht kurz vor der Verfehlung der SDGs
Die Vereinten Nationen haben alarmierend verkündet, dass die Welt Gefahr läuft, die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) erheblich zu verfehlen, es sei denn, es werden rasche Maßnahmen zur Beschleunigung ihrer Umsetzung ergriffen. Ein spezieller Bericht hebt hervor, dass das Fehlen verstärkter Anstrengungen zur Erreichung der SDGs politische Instabilität, wirtschaftliche Herausforderungen und irreparable Umweltschäden zur Folge haben könnte.
Im Jahr 2015 verständigten sich die Staatsführer der Welt auf die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, welche die Grundlage für die 17 SDGs bildet. Jedoch haben die Klimakrise, der Konflikt in der Ukraine, wirtschaftliche Probleme und die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie systemische Schwächen aufgedeckt und den Fortschritt in der Umsetzung behindert. Angesichts der verbleibenden sieben Jahre bis 2030 steht viel auf dem Spiel.
Der aktuelle Status zeigt, dass etwa die Hälfte der ungefähr 140 Ziele moderate bis erhebliche Abweichungen von den angestrebten Entwicklungsrichtlinien aufweisen. Über 30% dieser Ziele haben sich verschlechtert oder sind sogar unter die Ausgangswerte von 2015 zurückgefallen. Wenn der gegenwärtige Trend anhält, könnten bis 2030 etwa 575 Millionen Menschen in extremer Armut verbleiben. Die globale Temperatur hat bereits einen Anstieg um 1,1°C über das vorindustrielle Niveau verzeichnet und wird voraussichtlich bis 2035 die kritische Marke von 1,5°C überschreiten.
Angesichts dieser beunruhigenden Entwicklungen sind die Nationen weltweit aufgefordert, dringend zu handeln, um die Umsetzung der SDGs zu beschleunigen und die negativen Auswirkungen abzumildern.